In vielen Köpfen scheint es immer noch so zu sein: Man denkt an einen Pflegeberuf und die damit verbundene Arbeit und hat eine weibliche Person im Kopf. Woher kommt das eigentlich? Und wie sieht es in der Realität aus: Sind Männer in Pflegeberufen im Vormarsch oder ist der Bereich nach wie vor eine Frauen-Domäne? Dieser Blogbeitrag von Tele trust wird sich nun im ersten Teil mit den Statistiken in der häuslichen Pflege und in Pflegeberufen sowie den damit verbundenen vorherrschenden Geschlechterrollen befassen. Im zweiten Teil dieses Blogbeitrags gehen wir auf mögliche Gründe für die erarbeitete Tendenz ein und wie eine Angleichung in der Gesellschaft zwischen Männern und Frauen in pflegerischen Tätigkeiten erreicht werden könnte.

Die häusliche Pflege ist in Frauenhand

Zunächst einmal muss an dieser Stelle erwähnt werden, dass Experten davon ausgehen, dass auch in der Zukunft circa zwei Drittel der Pflegebedürftigen in Deutschland von zu Hause aus versorgt werden. Wer diese Personen sind fragen Sie? Häufig sind es ungelernte Töchter, Ehefrauen oder Enkeltöchter, weibliche Personen aus dem näheren Familienkreis. Aktuellen Schätzungen zufolge sind ca. 70 Prozent der verantwortlichen Pflegepersonen Frauen. Oft scheint sogar als stelle sich gar nicht die Frage wer diese wichtige und fordernde Aufgabe bei Geschwistern übernehmen wird. Einer alten Tradition zufolge ist es meist die jüngste Tochter, die den Eltern im Alter bei allem helfen wird und die Aufgabe der Pflege dieser oder gar der Schwiegereltern übernimmt. Froh sein dürften somit sicherlich viele, wenn sie hierbei Unterstützung durch die Entwicklungen der Jahrhunderte bekommen: „Seit Mitte des 20. Jahrhunderts entstanden spezialisierte Pflegeberufe, z. B. für Kinderkrankenpflege, Heilerziehungspflege, psychiatrische Pflege und Altenpflege.“ (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Geschichte_der_Krankenpflege, aufgerufen am 26.04.22.) 

Statistiken zeigen, auch die Pflegeberufe sind eine Frauendomäne

Schauen wir uns zunächst einmal die Zahlen der Arbeitsagentur über die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten aus dem Jahr 2020 an: 

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(Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Berufe/Generische-Publikationen/Altenpflege.pdf).

Als Fazit kann eindeutig festgehalten werden, dass die Pflegeberufe weiterhin eine Frauendomäne sind, so sind ca. vier von fünf Pflegekräften in diesem Jahr Frauen. In der Krankenpflege ist ein 80-prozentiger Frauenüberhang festzustellen, in der Altenpflege ein 83-prozentiger – das sind eindeutige Ergebnisse.

Auch das Ergebnis der Studie „Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich“ der Bundesagentur für Arbeit von Mai 2021 zeigt auf, dass zwar der Großteil der insgesamt sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten Männer sind, sich dieser Überhang allerdings nicht in Pflegebereichen widerspiegelt. „Weitere Strukturdaten zur Erwerbtätigkeit in der Pflege liefert die Gesundheitspersonalrechnung, die derzeit für das Jahr 2018 vorliegt. Sie zeigt, dass Teilzeitbeschäftigungen und geringfügige Beschäftigungen weit verbreitet sind. Fast drei Fünftel der Erwerbstätigen in diesem Bereich arbeiten in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt. Dabei arbeiten rund 62 Prozent der Frauen und 38 Prozent der Männer in Teilzeit.“ (Quelle: https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Statischer-Content/Statistiken/Themen-im-Fokus/Berufe/Generische-Publikationen/Altenpflege.pdf). Somit besteht ein klarer Zusammenhang zwischen Pflegeberufen und dem Teilzeitmodell, welches in Kombination häufig von Frauen in Anspruch genommen wird.

Die Männerquote steigt sowohl in der häuslichen als auch in der professionellen Pflege

Wie bereits erwähnt sind knapp 70 Prozent der Ausführenden in der häuslichen Pflege weiblich, gleichzeitig bedeutet dies, dass knapp 30 Prozent Männer sind, Tendenz steigend. Quellen berichten von einer höheren männlichen Pflegebereitschaft von langjährigen persönlichen Beziehungspartnern. Somit wäre die große Verbundenheit zur bekannten Pflegeperson und das eigene zunehmende Alter ein wichtiger Faktor in der Bereitschaft von Männern. Vergleicht man dies mit der Auswertung der Ausbildungszahlen des Statistischen Bundesamts von Juli 2021 gab es Ende des Jahres 2020 ca. 53.610 Auszubildende für den neuen generalistischen Pflegeberuf. Hierbei lag der männliche Anteil bei 24 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies immerhin ein Anstieg um fünf Prozent. Interessant ist hierbei auch wiederum das Alter, denn ca. elf Prozent der Auszubildenden waren zwischen 30 und 39 Jahren alt, während circa sechs Prozent zu Beginn der Ausbildung sogar älter als 40 Jahre alt waren. 

(Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Gesundheitspersonal/inhalt.html, aufgerufen am 16.05.22).

Wir von der Personalvermittlung tele trust begrüßen die stetig steigende Tendenz und hoffen auf weiter ansteigende Zahlen des männlichen Fachpersonals. Gerne können Sie uns für weitere Informationen zu uns als Personalvermittler bei tele trust unter info@tele-trust.de kontaktieren, wir freuen uns auf Sie!

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